Brauhandwerk - Brauliebe

Urgetreide, wie Dinkel, Emmer, Einkorn oder auch Roggen und Hafer werden nur sehr selten zum Brauen verwendet. Das Apostelbräu ist deutschlandweit die erste Brauerei, die konsequent Biere mit diesen Getreidesorten braut. Die Idee, Bier aus Urgetreide zu brauen, hatte mein Vater schon Ende der 1980-iger Jahre. Damals ging es vor allem um den Dinkel. Urgetreide wurde in Deutschland, und auch in vielen anderen Teilen der Welt, schon vor Jahrhunderten angebaut. Heute ist es von anderen Getreidesorten weitgehend verdrängt, die leichter angebaut werden können und mehr Ertrag bringen. Wir beziehen diese Sorten von Bauern, die sich diesem Thema verschrieben haben und vermälzen diese auch in der eigenen Mälzerei, die eigens in 90er Jahren dafür gebaut wurde. Dadurch sind wir unabhängig und können die Malze herstellen, die wir für unsere Biere haben möchten. Bei uns gilt der Leitspruch – Vom Halm ins Glas - und darauf sind wir stolz.

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Apostelbräu

Unsere Brauerei hat ihre Wurzeln im Jahr 1890, als sie von Josef Hirz gegründet wurde. Über Generationen hinweg haben wir uns dem traditionellen Brauhandwerk verschrieben. Im Jahr 2005 übernahm Rudi Hirz das Ruder und führte die Brauerei in eine neue Ära, ohne dabei die Werte und die Qualität zu vernachlässigen, die unser Erbe ausmachen.

Bei Apostelbräu trifft die langjährige Familientradition auf die Leidenschaft für herausragendes Bier. Von den Ursprüngen im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart setzen wir auf bewährte Braurezepte und innovative Ideen. Jeder Schluck unseres Bieres erzählt die Geschichte von über einem Jahrhundert Braukunst.

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Hirzbräu

Einzigartige Craft-Biere

Seit dem Jahr 2016 präsentiert sich Apostelbräu erfolgreich mit einer eigenen Linie von Craftbieren unter der Marke Hirzbräu auf dem Markt. Die Brauerei bietet derzeit sechs verschiedene Craftbiere an. Eine Besonderheit ist der zweistufige Gärungsprozess, der zunächst in Bottichen und dann in Flaschen erfolgt. Dieser Prozess verleiht den Hirz-Bieren ihre Unfiltriertheit und natürliche Trübung.

Einzigartige Biere, die durch die Verbindung von Tradition und innovativen Braumethoden gekennzeichnet sind. Die Palette reicht von klassischen bis hin zu experimentellen Bieren, wobei die unfiltrierte und naturtrübe Qualität einen authentischen Geschmacksgenuss verspricht.

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Bild: Robert-Geisler

Bavarian Spelt Whisky

Der erste bayerische Dinkel-Whisky aus Hauzenberg

Am 16.05.2015, zum 125 jährigen Firmenjubiläum, wurde der Grundstein für den 1. Hauzenberger „Granit-Whisky“ gelegt. Ein im Zollbezirk einzigartiges Brennrecht gibt der Brauerei die Möglichkeit, Korn zu brennen.

Bier und Whisky gehören zusammen wie Bier und Bayern; zumindest, wenn es um die Herstellung geht; denn das Ausgangsprodukt zur Whiskyherstellung ist nun mal Bier. Und da wir ein altes Brennrecht und auch das Equipment dafür haben, bietet es sich regelrecht an. Da wir mit Dinkel bekannt geworden sind machen wir nicht irgendeinen „Single Malt“, sondern einen zum Hause passenden Dinkel-Whisky. Die Herstellung kann besichtigt werden, den Whisky aber gibt es noch nicht zu kaufen – dennoch darf er bei Führungen direkt aus dem „Fass“ verkostet werden.

Die Geschichte

Deutschlands erster Original Dinkelbierbrauerei

1890
Das Apostelbräu wird von Josef Hirz, einem gelernten Wagnermeister in Hauzenberg, Bräugasse 1, gegründet. Er war ein Wahrsager und somit auch der „Apostel“ von Hauzenberg. Vom Bier brauen hatte dieser keine Ahnung und das Bier war dementsprechend katastrophal schlecht. Josef Hirz war aber ein geselliger und bei der Bevölkerung sehr beliebter Mann mit viel Humor und Einfallsreichtum. So überzeugte er seine Kundschaft von der heilbringenden Wirkung seines Bieres, wenn diese sich während des Durchmarsches nach dem Bierverzehr beklagten.



1930
Josef Hirz verstirbt im Alter von 80 Jahren, nachdem er einige Bücher über Naturheilkunde geschrieben hatte, in denen viele Rezepturen zur Linderung von Schmerzen angeboten werden.



1931
Sein Nachfolger Max Hirz I. (Sohn) und Hirz II. (Enkel) übernehmen die Brauerei und führen diese unter den Namen Hirz Bräu bis zu Jahre 1962



1962
Nach langer Überlegung wollte man die Brauerei wegen des schlechten Zustandes schließen. Auch das Zollamt bezeichnete damals den Betrieb als einen „Waschkessel“ Betrieb.



1963
Max Hirz III. trat in den Betrieb ein.



1965
Max Hirz III. und seine Frau Rosemarie (geborene Deibl – Weißbierbrauerei Deibl / Neuhaus am Inn) entschlossen sich zu einer Verlagerung und einem Neubau auf grüner Wiese (heute Eben 11-13) außerhalb des Stadtkerns.



1980
Es folgten harte Jahre des Aufbaus. Man entschloss sich zur Sortenbereinigung. Es begann eine neue Ära des Weissbierbrauens in Hauzenberg nach ursprünglichen Ideen und Rezepten der Vorgänger.



1989
Es gab eine entscheidende Wende in der Firmengeschichte. Angeregt von Brigitte Pilsl, der Ordenschwester Maria-Regina vom Hl.. Hildegard-Kreis und dem Deutschen Orden in Passau, entschied sich Max Hirz II. zusammen mit seinem Sohn Rudolf Hirz (IV.Generation), ein völlig neues Produkt, das 1. Orig. Dinkel-Bier nach Hildegard von Bingen zu produzieren.



1990
Erstmals in der Braugeschichte wird das 1. Original Dinkel-Bier gebraut. Von Braukollegen wurde dieses zuerst viel belächelt, da der Dinkel in deren Augen zu Bierherstellung als absolut ungeeignet angesehen wurde. Einem Bericht des Spiegels vom 13. Februar 1989 Nr. 7 entnehmen wir einen Ausschnitt, wo Herr Dinkelacker – dessen Vorfahren Dinkelbauern waren – zum Symposiumsabschluss erklärt, dass Dinkelbier auch in der Zukunft ein theoretisches Thema bleiben wird, weil das ansonsten sehr hochwertige Dinkelkorn, zur Bierherstellung vollkommen ungeeignet sei.



1999
Nach 10 Jahren Entwicklung und Verbesserung ist es dem Apostelbräu gelungen, weit über die Grenzen Deutschlands hinaus zu exportieren.



2001
Familiäre Gründe und das Abwandern des Firmeneigentümers Max Hirz III. bringen das Familienunternehmen in Wanken und letztlich in die Insolvenz.



2005
Rudi Hirz schafft es, das Unternehmen zu erwerben und versucht, nun bereits in der vierten Generation, einen Neustart



2006
Zusammen mit einem Studienkollegen werden neue Biere speziell für den italienischen Markt entworfen und vermarktet.



2008
Beim World Beer Cup in den USA gewinnt das 1. Orig. Dinkel-Bier die Silbermedaille und das La Bianca die Bronzemedaille. Spätestens jetzt zählen die Biere aus der Apostelbräu offiziell zu den Besten der Welt.



2010
Ein Bier aus der Heimat- für die Heimat Die Hauzenberger Granit Weisse wird geboren.



2011
Als erste bayerische Brauerei wird eine engl. Biersorte (Pale Ale) in Bayern neu interpretiert bzw. eingebraut. Dieser Sprung über die Grenze öffnet den US-Markt und das Apostelbräu wird beim weltweit besten US-Importeuer – B.United int. – gelistet. Auch die der Brauerei angeschlossene Pizzeria erfährt einen Tapetenwechsel. Die Birreria (Bier und Pizza) – ein außergewöhnliches Gastronomiekonzept entsteht und wird in den nächsten Jahren zu Publikumsrenner im gesamten Landkreis.



2013
Weitere Biersorten werden entwickelt; das Hauptaugenmerk liegt bei alternativen, alten, neu entdeckten bzw. wieder angebauten Getreidesorten, wie Emmer, Einkorn, Roggen und Hafer.



2015
Am 16.05.2015 zum 125-jährigen Firmenjubiläum, wird der Grundstein für den 1. Hauzenberger „Granit“-Whisky gelegt.



2016
Nach langer Planung werden einige Projekte zum Thema Craft Beer realisiert. Inspiriert vom US-Importeur werden auch holzfassgereifte Bier produziert. Nach über 100 Jahren wir die Tradition des Hopfenanbaus in Hauzenberg wieder fortgeführt. Es entsteht ein eigenes Hopfenfeld direkt vor der Brauerei.



2017
Hirz Rudi mit Frau Kerstin wird Festwirt am Hauzenberger Volksfest. Ein neues Konzept mit einer Weißbierhütte, großen Biergarten, mehreren Craft-Beer-Brauern und überregional bekannten Bands ziehen die Besucher in den Bann. Seit über 5 Jahrzehnten wird auch wieder Hauzenberger Bier ausgeschänkt.



2018
Sturm „Kolle“ verwüstete die Region und auch das Apostelbräu stand über Nacht vor einem großen Scherbenhaufen. Nach Tagen der Resignation wurde Hoffnung geschöpft und am Wiederaufbau geplant.



2019
Die Baumaßnahmen für die „Brauliebe“ haben begonnen.



2020
Anfang des Jahres haben wir in Berlin den Innovationspreis für Bayern Bestes Bioprodukt - Schwarzer Hafer – entgegengenommen als dann im März der nächste Rückschlag durch die Coronapandemie eingeläutet wurde



2022
Im Mai 22, nach fast 3 Jahren Bauzeit, wurde die Brauliebe eröffnet, die eine Erlebnisgastronomie ein Brauseminarbereich, einen Eventbereicht, ein Museum, Loft-Ferienwohnungen und einen BierShop beinhaltet.

 

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